Warum ist gerade der Walzer der Hochzeitstanz schlechthin?Â
Haben Sie sich selber schon mal bei einer Hochzeit ertappt, als sie ein klein wenig enttÀuscht waren, dass der Brauttanz kein Walzer war? Warum ist das so?
Es gibt viele verschiedene ErklĂ€rungen⊠eine davon ist Tradition. Seit langer Zeit gilt der Walzer als der Eröffnungstanz schlechthin, aber auch die Anekdote die sich um das Walzertanzen rankt, könnte der Grund fĂŒr die Beliebtheit dieses Tanzes sein.
Menschen suchen immer schon ihre „zweite HĂ€lfte“ die als ErgĂ€nzung gesehen wird. Und genau beim Walzertanzen erleben zwei Menschen diese ErgĂ€nzung. So wie der Ehering, so bilden sie bei diesem Tanz einen geschlossenen Ring, das Sinnbild der endlosen Liebe wĂ€hrend beide ĂŒber den Boden schweben.
Der Walzer selber erlebte seinen Hype als Gesellschaftstanz im 18./19. Jahrhundert. In dieser, von groĂen VerĂ€nderungen geprĂ€gten Zeit wurde aber auch das Eherecht erneuert. Ca. 1896 wurde die sogenannte Ehe in das BĂŒrgerliche Gesetzbuch aufgenommen und erlangte somit ein bĂŒrgerliches Recht. Die Ehe war nicht mehr eine Kapitalverbindung zwischen zwei Familien, sondern sollte freiwillig und aus Liebe geschlossen werden dĂŒrfen.
Und genau in dieser Zeit errang auch der Walzer mit seinen schnellen Drehungen, in gleichzeitiger inniger Umarmung der TĂ€nzer, immer mehr Aufmerksamkeit. Die Möglichkeit die Angebetete in aller Ăffentlichkeit an sich zu drĂŒcken, verschaffte diesem Tanz immer mehr PopularitĂ€t. Den absoluten Höhepunkt lösten natĂŒrlich die weltbekannten WalzerklĂ€nge der StrauĂ-Dynastie aus. Endlich war der Walzer „hoffĂ€hig“ und eroberte dadurch die ganze Welt.
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Der Walzer der Liebe.
Mein Herz schlÀgt voller Freude,
ich sehe dich stets vor mir,
reich meine Hand dir heute,
erfĂŒllt von GlĂŒck, schenk ich sie dir.
Ich will dich lieben alle Tage,
lasse dich jetzt nie mehr allein,
lege dir mein Herz zu FĂŒssen,
es soll fĂŒr immer dein nun sein.
Mit dir, will ich durchs Leben gehen,
alle Tage Sonne sehn,
tanzen in den Himmel hinein,
heut soll es der Walzer der Liebe sein.
In deinen Augen sehe ich das GlĂŒck,
es brennt im Feuer der Seligkeit,
und gibt mir viel WĂ€rme zurĂŒck.
Rudolf von Bingen