Bohemian Stil – was heißt das?

Dieses Mal möchte ich euch den „Bohemian Stil“ nahe bringen. Was versteht man darunter und vorallem – wie setzt man diesen Stil gekonnt um?

Seit geraumer Zeit ist es üblich die eigene Hochzeit unter ein bestimmtes Motto zu stellen. Diesem sollte dann nicht nur der ganze Hochzeitsablauf und die Deko, sondern auch die Outfits der Brautleute und auch die der Gäste unterworfen werden.

Der Begriff Bohème bezeichnet eine Art zu leben, die vorzugsweise von Malern, Dichtern und Künstlern der leichten Muse gepflegt wurden und werden. Die Normen des Elternhauses werden verweigert und das Leben eines Bohémiens, möchte sich als authentischer, eigenständiger und ursprünglicher verstanden werden. Selbstverwirklichung und kreative Freiheit, Exzentrik und leidenschaftliche Hingabe an die Kunst – selbst wenn man dabei knapp am Verhungern vorbeischrammt – das ist das wahre Leben eines Bohème.

So sind wir auch schon genau dort wo das Brautpaar uns alle hinhaben möchte – Braut und Bräutigam wollen mit allen Regeln und Konventionen brechen und einfach das tun, was ihnen Spaß macht. Diesem soll sich die ganze Gesellschaft fügen – witzigerweise ist es schlußendlich gar nicht so individuell wie gerne gewunschen. Denn genau in diesen „Boho-Hochzeiten“ finden sich immer wiederkehrende Elemente und somit werden „Traditionen“ strikt eingehalten. Ein Widerspruch in sich.

Grundsätzlich gilt – eine Boho-Hochzeit sollte immer im Freien, mit vielen möglichst natürlich aussehenden, aber perfekt vom Floristen gesteckten Blumenarrangements gefeiert werden ( der erste Widerspruch von vielen die noch folgen werden). Egal ob Gänseblümchen, Mohnblumen oder auch getrocknete Arrangements, alles soll ach so zufällig aussehen. Natürlich finden sich die akkurat gestalteten Blumensträuße auch als Kranzform im sorgfältig vom Star Coiffeur zerzausten Haar der Braut wieder.

Als „Fundecke“ für die Ausstattung dieser Art Hochzeit dienen auch Besuche auf diversen Trödelmärkten, wo eine Vielzahl von bunt zusammengewürfelten Möbeln und Dekostücken erworben werden. Am Besten dann noch in cremeweiß lasiert bilden sie den Grundstein jeder Boho-Hochzeit. Beliebt sind auch Kerzen (meist leicht heruntergebrannt) die zwischen dem sorgfältig arrangierten – (soll aber aussehen, wie einfach nur schnell hingestellt) Mobiliar ihr sanftes Licht verbreiten. Omas alte Spitzendeckchen, Teppiche, Kissen aber auch selbstgebastelte Accessoires und gerne auch jede Menge Goldtupfer bringen die ungezwungene Atmosphäre in die Deko. Erlaubt ist was gefällt, auch wenns nicht zusammenpasst.

Wie eingangs erwähnt, egal ob auf einer Blumenwiese, einer Lichtung mitten im Wald, auf einem stilgelegten Fabriksareal – eine Boho-Hochzeit verzichtet auf alle Zwänge und Konventionen – Hauptsache ist, dass das Brautpaar seine Wünsche und Vorstellungen umgesetzt bekommt und sich so an ihrem schönsten Tag wohl fühlt. Denn wenn mein Brautpaar glücklich und entspannt ist, dann spiegelt sich das auch in der Gästeschar und nur so kann eine Traumhochzeit gelingen.